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ATHENS AUTHENTIC MARATHON 2018 – Ein emotionaler Lauf entlang der blauen Linie…

Ein Erlebnisbericht von Julius David Walther

In Griechenland wurde bekanntlich der Langstreckenlauf „erfunden“ (wenngleich dem legendären Marathonlauf des antiken Boten eine traurige Note anhaftet). Und so begab ich mich am 11.11.2018 auf die Strecke des „authentischen“ Kurses (so die Veranstalter), der in dem nordöstlich von Athen gelegenen Städtchen Marathonas startete und im historischen Panathinakio-Stadion im Zentrum Athens nahe der Akropolis endete.

Bei der Wegführung, die durchgehend blau-markiert war, handelt es sich zugleich um die historische Strecke der ersten neuzeitlichen olympischen Spiele von 1896 in Athen (wenngleich seinerzeit noch keine vollen 42,195km gelaufen wurden). Nicht allein aufgrund des traurigen Schicksals des legendären antiken Boten ging ich mit sehr gemischten Gefühlen an den Start. Denn zum einen musste krankheitsbedingt nahezu die gesamte Marathonvorbereitung ausfallen und zum anderen führte die Strecke direkt durch das Gebiet bei der Hafenstadt Rafina, in dem es erst kürzlich im Sommer so furchtbar gebrannt hatte; bei dem Feuer verloren Dutzende ihr Leben und noch viele Menschen mehr verloren ihr Haus und mehr. Umso ergreifender war es, dass zahlreiche dieser Menschen geschlossen an der Strecke standen und die Läuferinnen und Läufer lautstark anfeuerten (u.a. mit Plakaten und Rufen wie „lauft für uns, für unsere Häuser“). Die Bedeutung und Notwendigkeit eines verbindenden Elements beim Laufen und des Gemeinschaftssinns, der dabei entstehen kann, wurde uns Läuferinnen und Läufern während dieser Passage mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt; und im Vergleich dazu, wie unwesentlich Platzierungen und Bestzeiten sind. Im Übrigen hatte es der Lauf auch sonst in sich, über 350 Höhenmeter bei einer etwa 20km andauernden Steigung, die gespickt war mit einigen kurzen und meist steilen Abstiegen, mussten bewältigt werden. Erst ab Kilometer 32 ging es kontinuierlich, teilweise steil bergab, bis am Ende der erhoffte Zieleinlauf im Olympiastadion von 1896 für die Mühen belohnte. Auch wenn das Ergebnis letztlich keine Rolle spielt, habe ich mich darüber gefreut, dass ich mit einer 3:26er Zeit etwas weniger als die angesichts der anspruchsvollen Strecke und des fehlenden Trainings durchaus schon sehr optimistischen dreieinhalb Stunden für den Marathon gebraucht hatte. Was bleibt ist jedoch der großartige Eindruck von Menschen, die ihren Mut, ihre Energie und ihren Wunsch nach Gemeinschaft auch in schwierigen Zeiten nicht verlieren!

2018 11 11 Marathon Athen

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