Wenn man am Freitagmorgen die ATS Buntentor Läufer Michael Bruns, Sven Eilinghoff, Carsten Hülss und Thomas Silies zu den Wochenendaktivitäten gefragt hätte, dann hätte man wohl ein ziemlich verrückte Antwort bekommen. Wir fahren gleich nach Ingolstadt zur deutschen Crosslaufmeisterschaft. Wie verrückt dieses Unterfangen nun wirklich war, konnte die vier bereits bei der Anreise spüren. Pünktlich um 12:00 ging es als Gruppe mit dem Auto Richtung Bayern.

Der Wochenendverkehr sowie ein paar kleine Staus, Regen und Schneeschauer führten dazu, dass Ingolstadt erst um kurz nach 20:00 Uhr erreicht wurde. Die nächste große Herausforderung bestand darin, einen passenden Italiener für die nötigen Kalorien zu finden. Zum Glück mussten die Beine nach der Autofahrt ja eh gelockert werden, so dass eine kleine Stadtexkursion nicht unbedingt das Schlechteste war. Gestärkt galt es nun nur noch in der Jugendherberge einzuchecken. Das 12 Bettzimmer wurde natürlich mit anderen Sportlern geteilt. Nach einer erstaunlich erholsamen Nacht konnte am nächsten Morgen direkt von der Jugendherberge der Wettkampfkurs inspiziert werden.

Der Rundkurs über einen Kilometer war hervorragend vorbereitet. Kurz nach dem Start musste zunächst eine kurze aber steile Erhöhung überlaufen werden. Das Runterlaufen wurde durch Rindenmulchpassagen gut ausgebremst. Nach einem kurzen flachen Abschnitt galt es drei weitere Hügel, hier komplett mit Rindenmulch, zu überlaufen. Auch diese waren kurz und steil mit einigen Kurven und Wendepunkten. Die restlichen 400 Meter bis zum Start und Zielbereich verliefen über einen flachen Wiesenpfad. Sehr schön für die vielen Zuschauer war der Überblick über den kompletten Wettkampfkurs.

Als erstes konnte um 10:15 Uhr Michael Bruns an den Start gehen. Er musste 5 Runden und damit 5,1 Kilometer laufen. Hinter dem selbstgesteckten Ziel mindestens in die Urkundenränge zu laufen (Platz 1-8) liebäugelte Michael nach DM Silber und Bronze vom Wochenende davor, vielleicht doch mit einem Treppchenplatz. Sofort nach dem Start lief Michael erst mal ganz vorne an der Spitze des Feldes. Auch die zweite Runde gab Michael diese Position nicht ab. Wie kräftezerrend der Kurs nun aber wirklich ist, musste Michael dann ab Runde drei spüren. Das hohe Anfangstempo zollte nun Tribut und seine Mitwettbewerber in seiner Altersklasse hatten ihn auch nicht aus den Augen gelassen. So begannen für Michael noch zwei schwere Runden zu überstehen, an denen er leider einige Läufer passieren lassen musste. Am Ende reichte es aber dennoch für Platz 8 in der M60 mit einer Zeit von 21:19.

Das Risiko, dass Michael eingegangen war sowie seine Rückmeldungen führten dazu, dass Sven, Thomas und Carsten ganz klar erst mal langsam starten wollten. Auch wenn es wirklich schwer fällt…

Um 11:30 Uhr starteten die Altersklassen M35, M40 und M45 über sechs Runden und 6,1 Kilometer. Nun wurden aber noch zwei zusätzliche Hindernisse auf den flachen Passagen eingebaut. Für Sven und Carsten echt hoch, für Thomas als Hindernisläufer eher kein Problem.

Der verhaltene Start gelang allen drei Läufern. Wobei das Tempo nicht langsam war. Nach der ersten Runde fanden sich so Sven, Thomas und Carsten eher mittig des Feldes wieder. Ab Runde zwei tauschten Sven und Carsten die Positionen und drückte beide immer mehr auf die Geschwindigkeit. Bereits mittig der zweiten Runde führte das zu einer deutlichen Aufholjagd. Carsten mal ausnahmsweise in der vorderen Position und Sven knapp hinter ihm holten einen Läufer nach dem anderen ein und machten deutlich Plätze gut. Mit jeder weiteren Runde konnte beide merken, dass viele diesen Wettkampfkurs unterschätzt hatten. Auch Thomas merkte insbesondere in der letzten Runde, wie anstrengend die kleinen Hügel auf Dauer sind und konnte im Gegensatz zu Sven und Carsten leider keine Plätze mehr gut machen.

Nach 22:32 passierte Carsten als erster der drei ATS Laufer die Ziellinie. Dicht gefolgt von Sven mit 22:45 und Thomas mit 24:08 Minuten. Schon nach dem Zieleinlauf war für Sven klar, dass es in der Altersklasse M45 auf dem dritten Platz gelandet war.

Leider reichte die Zeit für Carsten in der Altersklassenwertung M40 „nur“ zu Platz sechs. Nach Platz drei, vier und fünf in den vorherigen Jahren musste sich aber die Zahlenfolge so fortsetzen.

Thomas erreichte den 15. Platz in der M45.

Mit Spannung warteten die Drei die Auswertung der Mannschaftsergebnisse ab. Trotz vieler starker Crosslaufmannschaften aus ganz Deutschland gelang, was die Drei kaum selber glauben wollten, DM Gold in der Altersklasse M40/M45.

Mit den Gold und Bronzemedallien war der Heimweg, trotz unwetterartiger Regenschauer, Sturm und Gewitter weniger anstrengend als der Hinweg. Nach sieben Stunden war Bremen wieder erreicht.